Auf Metalhenge und umzu
Perseiden über Metalhenge – der Sternschnuppenschwarm, der aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheint.
Venus und Jupiter haben den Perseiden die Show gestohlen!
Foto: Normann Stenschke, Olbers-Planetarium
Die Perseiden waren in der Nacht vom 12. auf den 13.8. auf Metalhenge etwas scheu (etwa fünf Perseiden pro stunde), sie mussten sich auch gegen den hellen Mond und gegen einige Wolken durchsetzen.
Foto: Isabel Endemann, Olbers-Planetarium
Da es jedoch angenehm war und windstill war, haben hunderte Besucherinnen und Besuche das Schauspiel auf Metalhenge genossen.
Foto:. Marylen Nintemann, Olbers-Planetarium
Dem Foto wurde eine Darstellung von Perseus mit dem Radianten der Sternschnuppen unterlegt.
Verfinsterter Mondaufgang über Metalhenge am 7. September
Am 7. September wird der verfinsterte Mond um 19:56 Uhr in Ostsüdost aufgehen –
es wird nicht ganz leicht sein, ihn zu entdecken, da er sowohl durch die starke
Absorption in Horizontnähe rötlich erscheinen wird und zudem wohl kupferfarben
verfinstert ist. Im Juni 2025 war der Erdbeermond in aller Munde, jetzt könnte am 7.
September ein dunkler Kirschmond aufgehen.
Um 20:11 Uhr liegt die maximale Verdunklung vor und bereits um 20:52 Uhr endet
die totale Phase, der Mond hat dann nur eine Höhe von gut sieben Grad – man
benötigt also einen absolut freien Horizontblick wie auf Metalhenge. Die partielle
Phase der Finsternis endet um 21:56 Uhr, die darauf folgende Halbschattenphase ist
nur für Spezialisten zu erkennen.
Thomas Roth, der ideengebende Künstler von Metalhenge, der Astronom Dieter
Vornholz und Mitarbeitende vom Olbers-Planetarium werden ab 19:30 Uhr anwesend
sein und Erläuterungen geben.
Weitere Infos unter 0421 40 88 99 300
In der Nacht vom 12. Zum 13. August ist mit besonders vielen Sternschnuppen zu rechnen. Ein guter Ort zur Beobachtung ist sicher Metalhenge.
Sonnenuntergang ist um 20:57 Uhr, erste Sterne werden ab 21:37 Uhr sichtbar und eventuell auch Feuerkugeln. Mit der nautischen Dämmerung um 22:29 Uhr ist mit Sternschnuppen zu rechnen, besonders in Blickrichtung Nordosten.
Mitarbeitende vom Olbers-Planetarium werden am 12.8. ab 22:30 Uhr vor Ort sein.
Besuchen Sie auch das Special: Die Nacht der Perseiden im Olbers-Planetarium
Weitere Infos unter 0421 40 88 99 300
Tagundnachtgleiche am 22.9.2025
Zur Tagundnachtgleiche geht die Sone im Osten auf und im Westen unter – wer der Meinung ist, dass die Sonne immer im Osten auf und im Westen untergeht, lese bitte dazu das Gedicht von unserem Mitarbeiter Bernhard Arnold.
Eine Spitzenlocation für die Beobachtung der Tagundnachtgleiche ist Angkor Wat, es ist allerdings recht weit entfernt. Für viele liegt Metalhenge deutlich näher. Die Sonne geht dort am 22.9. um 07:10 Uhr hinter der Ost-Stele auf und um 19:22 Uhr hinter der West-Stele unter. Seit diesem Jahr hat die West-Stele ein Loch in der scheinbaren Größe der Sonne. Somit kann man vom Mittelpunkt der Anlage – aus einer Augenhöhe von 1,50 Metern – den Untergang der Sonne zur Tagundnachtgleiche genau durch dieses Loch beobachten.
Ein Besucher bei der letzten Tagundnachtgleiche regte diese Ergänzung an, auf die das Team auch schon bei der Gestaltung vor vier Jahren hätte kommen können. Immerhin gibt es für diese Visierline historische Vorbilder. Eins davon ist schon gut 1.500 Jahre alt und befindet sich in Mexiko, in der weniger bekannten archäologischen Stätte Dzibilchaltún. Immerhin hatte der Ort um 500 n. Chr. gut 40.000 Einwohner, also mehr als London zur damaligen Zeit.
Zur Tagundnachtgleiche kann von einem gut 600 Meter entfernten Ort der Sonnenaufgang durch ein Fenster im Tempel der sieben Puppen beobachtet werden.
Mittlerweile ist das Tagnachtgleiche-Event ein Highlight in Mexiko und es gibt viele Videos dazu.
Wegen des langen „optischen Hebels“ kann die Ost-Richtung sehr exakt bestimmt werden – auf einen halben Sonnendurchmesser genau. Die Maya waren besonders an dem „Nulldurchgang“ der jährlichen Schwingung der Sonne interessiert. Viele ihrer-Bauwerke weisen Visierlinien zur Tagundnachtgleiche auf. Schließlich gehören die Maya zu den Kulturkreisen, die unabhängig voneinander die „Null“ erkannt und auch ein sehr spezielles Zeichen dafür entwickelt haben:
Die Visierline in Dzibilchaltún war so präzise, dass wegen der großen Änderungsgeschwindigkeit der Sonnenposition zur Tagnachtgleiche wahrscheinlich sogar erkannt werden konnte, dass sich diese nicht alle 365 Tage wiederholt, sondern dass das Jahr etwas mehr als genau 365 Tage hat. Im Prinzip müsste das auch auf Metalhenge mit der Beobachtung der Sonnuntergangs durch das Loch in der West-Stele möglich sein. Lassen Sie der Crew für die Überprüfung ein wenig Zeit, bei machen Maya-Tempeln betrug die Bauzeit auch einige Hundert Jahre …
Ab 18:30 Uhr werden der Künstler Thomas Roth, der Astronom Dieter Vornholz und Mitarbeitende vom Olbers-Planetarium auf Metalhenge anwesend sein, um Fragen zu beantworten.
Sonnenuntergang im Ringheiligtum Pömmelte am 1. August
Dieses beeindruckende Bild von Kerstin Petsch zeigt den Sonnenuntergang am 1. August genau im Zuweg des Ringheiligtums.
Südlich von Magdeburg befindet sich ein mehr als 4.000 Jahre alter Kultort. Die Anlage entstand am Ende der Steinzeit. Die Kreisgrabenanlage wurde am originalen Fundort rekonstruiert.
Pömmelte ist astronomisch gesehen zu den Mittvierteljahrstagen, also zu Mondfesten, ausgerichtet. Es handelt sich nicht um Sonnentermine (Tagnachtgleiche und Sonnenwende), sondern um folgende Termine, die auch aus dem keltischen Kulturkreis bekannt sind:
2.2. Imbolc (in anderen Kulturzeiten z.B. Mariä Lichtmess)
1.5. Beltane (Walpurgisnacht)
1.8. Lughnasadh (England, Irland: Lammas, Loaf Mass Day, altenglisches Erntedankfest)
1.11. Samhain (Halloween)
Die Visierlinien in Pömmelte sind deshalb weniger mit denen von Goseck oder Stonehenge (Winter- bzw. Sommersonnenwende) zu vergleichen, sondern eher mit denen der Megalithbauten in Irland und Schottland wie Callanish Stones in Schottland oder wie Cairn T (Loughcrew) in Irland.
Hier die Zusammenfassung aller Termine
Auf Metalhenge verdeckt der noch ständig wachsende Berg im Westnordwesten diesen Sonnenuntergang, aber der Sonnenaufgang am 1. August im Ostnordosten zwischen den Doppelstelen von Aldebaran kann beobachtet werden.
Panorama: Mario Sonka, Volkssternwarte Langwedel
Nachtrag zur großen Mondwende 20024/25
Die Sonnenwenden sind einfach zu bestimmen, da die Sonne an diesen Tagen kurz „stillsteht“. Man hat mehrere Tage Zeit, den nördlichsten oder südlichsten Sonnenauf- und -untergang zu beobachten. Die Sonne braucht ein Jahr für diese Bewegung, was sich jährlich wiederholt.
Der Mond hingegen benötigt nur etwa 27 Tage für seinen Zyklus. Viele Küstenbewohner wissen, dass der Mond täglich rund 52 Minuten später aufgeht. Doch um den genauen Auf- und Untergangspunkt des Mondes zu bestimmen, braucht man Hilfsmittel, und nicht immer ist der Mond sichtbar. Die Veränderungen der Mondschwingung im Laufe der Jahre machen die Bestimmung noch komplizierter.
Michael Dörfler: Aufgangsazimut von Sonne (rote Linie) und Mond (blaue Linie) für Bremen für den Zeitraum 2014 – 2034
Während der Mondwenden gibt es kein scharfes Maximum oder Minimum, ein Mondstillstand ist nicht wirklich erkennbar. Zudem wiederholen sich diese Phänomene erst nach etwa 19 Jahren.
Einfacher zu verstehen ist ein Überblick über die Vollmonde zwischen der kleinen und der großen Mondwende.
Höhe des Vollmondes gegen Mitternacht im Süden für Bremen
Diese Grafik zeigt, dass der Vollmond im Winter hoch und im Sommer niedrig am Himmel steht. Alle 19 Jahre erreicht er im Winter seine größte Höhe und im Sommer die niedrigste – hier ist die kleine und die große Mondwende leicht zu erkennen.
Es ist nicht verwunderlich, dass die Sonnenwenden bei fast allen archäoastronomischen Stätten markiert sind, die Mondwenden hingegen nur bei wenigen wie Stonehenge.
Die Visierlinien über die sogenannten Stationssteine zeigen zum Auf- und Untergang bei der großen Mondwende.
Man erkennt, dass der Winkel zwischen der Linie zur Sommersonnenwende (SSW) zum Heelstein und denen zur großen Mondwende ziemlich genau 90 Grad beträgt. Dieser Zusammenhang sollte jedoch nicht zu Spekulationen anregen, so zu Beispiel, dass Stonehenge genau auf dieser geografischen Breite gebaut wurde, um den Winkel von 90 Grad zu erhalten.
Die Saison der großen Mondwende 2024/25 ist fast vorbei. Am 18.7.2024 konnte Normann Stenschke die Kulmination des Mondes in den Löchern der Südstele festhalten.
Normann Stenschke, Olbers-Planetarium: Kulmination des Mondes im Süden bei der großen Mondwende
Am 12.6.2025 verlief die Bahn des Mondes beim Untergang schon deutlich oberhalb der für die große Mondwende berechneten Löcher.
Normann Stenschke, Olbers-Planetarium: Untergang des Mondes im Südsüdwest am Ende der großen Mondwende
Zusammen mit der Himmelscheibe von Nebra als „Dach“ über Metalhenge ergäbe sich folgendes Bild:
Der Bogen (in Rot) für die Abendweite des Mondes bei der großen Mondwende endet bei den beiden entsprechenden Stelen für die große Mondwende. Die Abendweite des Mondes bei der großen Mondwende ist deutlich größer als die Abendweite der Sonne, die auf der Himmelscheibe als goldener Bogen zu sehen ist.
Am 16.7.2025 um 20:00 Uhr waren Thomas Roth, der ideengebende Künstler von Metalhenge, der Astronom Dieter Vornholz und Mitarbeitende vom Olbers-Planetarium anwesend und gaben Erläuterungen.
Foto: Marylen Nintemann, Olbers-Planetarium
Nachtrag zum Sonnenstillstand Juni 2025
Statt Sonnenwende sollte besser der Begriff Sonnenstillstand benutzt werden. Nicht nur, weil in sehr vielen Sprachen die Anpassung des lateinischen Solstitium an die jeweilige Sprache stattgefunden hat, sondern weil der Begriff Sonnenstillstand wesentlich besser die Realität beschreibt als Sonnenwende. Bei Wende denkt man an den Richtungswechsel im Schwimmbad oder an die Reflexion einer Billardkugel an der Bande. Die Sonne „wendet“ aber mehr wie bei (der noch zu entwickelnden Disziplin) des 100-Meter-Hin- und Rücklaufs: Nach 100 Metern muss man abbremsen bis zum Stillstand, sich umdrehen und dann kann die Geschwindigkeit wieder von Null anwachsen. Die Sonne beschreibt keine Zickzacklinie sondern eine eher sinusförmige Bahn am Himmel. Dabei ändert sich über Tage hinweg (in Bremen vom 13. – 28.6.) nahezu nichts an der Mittaghöhe, der Schattenlänge, der Auf- und Untergangszeit und dem Auf- und Untergangspunkt der Sonne: Die Unterschiede betragen weniger als ein Grad bzw. eine Minute.
Dieses Foto wurde vom Tor der Wintersonnenwende am 12.6., also neun Tage vor der Sommersonnenwende um 04:58 Uhr gemacht, die Sonne ging weniger ein Grad vom nördlichsten Aufgangspunkt entfernt auf – vergleiche Simulation weiter unten. Die Farbe der Sonne wurde zur besseren Sichtbarkeit etwas intensiviert.
Zur Sommersonnenwende kommen in jedem Jahr Zigtausende in Stonehenge zusammen. So viele sind es auf Metalhenge nicht. Aber am 20.6. zur Mediation (siehe unten) und am 21.6 haben 2.500 Interessierte Metalhenge besucht, wie man auf den Fotos vom Stelenkreis und dem Parkplatz sehen kann.
Fotos: Marylen Nintemann und Marlon Mehrstedt, beide Olbers-Planetarium
Sommersonnenwende am 21.6.2025 auf Metalhenge
Am Samstag, 21.6.2025 um 04:42 Uhr, erreicht die Sonne in diesem Jahr ihren höchsten Punkt auf ihrer jährlichen Bahn und es ist Sommersonnenwende. Mittags hat die Sonne in Bremen um 13:26 Uhr eine Höhe von 60 Grad. Der Sonnenaufgang wird 04:48 Uhr und der Sonnenuntergang um 21:55 Uhr stattfinden. Der Künstler Thomas Roth, der Astronom Dieter Vornholz und weitere Mitarbeitende vom Olbers-Planetarium werden ab 20:00 Uhr anwesend sein und Informationen geben.
Sie können sich am Tag vorher das Sommersonnenwende-Special im Olbers-Planetarium am Freitag, 20.6. um 18:00 Uhr ansehen.
Blick durch das Tor der Wintersonnenwende über das Zentrum von Metalhenge zum Sonnenaufgang zur Sommersonnenwende

Die Ost-West Symmetrie für Auf- und Untergänge ist direkt einsichtig. Schwieriger ist die Nord-Süd-Symmetrie bezüglich der Sommer- und Wintersonnenwende. Vielleicht ist diese Skizze hilfreich:
Zur Tagnachtgleiche geht die Sonne genau im Osten auf und bewegt sich auf dem Himmelsäquator. Zur Sommersonnenwende steht die Sonne 23,5° oberhalb des Himmelsäquators und geht deswegen deutlich nördlicher auf, der Abstand zum Ostpunkt beträgt etwa 41° in Bremen.
Zur Wintersonnenwende steht die Sonne 23,5° unter dem Himmelsäquator und geht deswegen weiter südlich auf: 41 Grad südlich vom Ostpunkt.
Die Skizze für Bremen ist nicht maßstäblich und berücksichtig nicht den Effekt der scheinbaren Hebung der Sonne und den der Größe der Sonnenscheibe,
Am Freitag, den 20. Juni 2025 ab 20:00 Uhr, laden Teddy Lange und das Olbers-Planetarium auf Metalhenge zu einem Event der besonderen Art ein. Wir möchten zur Sommersonnenwende gemeinsam MEDITIEREN. Unter Anleitung des Meditationslehrers Teddy Lange nutzen wir diesen wundervollen Ort, um einen Moment der Ruhe zu finden und gemeinsam eine schöne Zeit über den Dächern der Stadt zu verbringen.
Das Event ist kostenlos. Alle weiteren Infos findet Ihr auf der Seite des Olbers-Planetariums Bremen. Für unsere Planung freuen wir uns über eine Anmeldung über das Planetarium:.
Eine Viertelmillion Besuche auf www.metalhenge.de
Das aschgraue Licht des Mondes über Metalhenge
Foto: Dieter Franke, Geodida (@geodida), www.instagram.com/geodida/
Zwischen den Stelen ist Jupiter zu sehen und gut einen Monddurchmesser oberhalb des Mondes der Stern Elnath, die Spitze des rechten Stierhorns.
Ab dem 28. Mai ist das faszinierende aschgraue oder „geliehene“ Licht des Mondes wieder für ein paar Tage am Abendhimmel zu sehen.

Hier wird dargestellt, dass das Licht der Sonne zunächst auf die Erde fällt und da reflektiert wird. Von dort fällt es auf die unbeleuchtete Seite des Mondes und wird wieder zur Erde zurückreflektiert. Es ist also von der Erde “geliehen“. Dasselbe meint der Begriff Erdschein oder Erdlicht.
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