Die Blocklanddeponie wurde 1969 in Betrieb genommen und ist bei den Bremer*innen auch unter dem Namen „Müllberg“ bekannt. Die Bremer Stadtreinigung AöR ist die Betreiberin der Blocklanddeponie. Da die Bremer Siedlungsabfälle in der Müllverbrennungsanlage unweit der Deponie energetisch verwertet wurden, ist kaum Hausmüll auf der Blocklanddeponie abgelagert worden. Lediglich in Ausfallzeiten der Müllverbrennungsanlage wurden in den 1970er Jahren Haus- und Sperrmüll abgelagert. Auf der Blocklanddeponie wurden seit ihrer Inbetriebnahme vor allem mineralische Abfälle gewerblicher Herkunft (belastete Böden, Bauschuttanteile, Aschen und Schlacken, Strahlsande, teerhaltiger Straßenaufbruch, Asbest und künstliche Mineralfasern) abgelagert. Die Deponie wurde zweimal erweitert und hat heute eine Grundfläche von ca. 40 ha. Sie ist aktuell an der höchsten Stelle ca. 51 m über NHN und soll am Ende ca. 61 m über NHN erreichen. Damit ist die Blocklanddeponie die höchste Erhebung Bremens.
Der älteste Teil der Blocklanddeponie befindet sich bereits in der Stilllegungsphase. Ein erster Abschnitt (6 ha) wurde bereits vollständig abgedichtet und renaturiert. Heute befindet sich mit Metalhenge ein Aussichtspunkt auf diesem Teil der Deponie und ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Bis 2025 soll nach heutigem Planungsstand ein weiterer Bereich von etwa 12 ha abgedichtet und renaturiert werden.
Die neueren Deponieabschnitte sind noch aktiv. Dabei handelt es sich um einen Abschnitt der Deponieklasse III, welcher für stärker belastete Abfälle wie Schlämme aus Industriekläranlagen und teerhaltigen Straßenaufbruch ausgelegt ist und einen Abschnitt der Klasse I, welcher auf dem Altteil errichtet wurde. Dieser Deponieteil ist für geringer belastete Abfälle ausgelegt. Außerdem befindet sich zurzeit ein neuer Abschnitt der Klasse I im Bau. Dieser Abschnitt wird ebenfalls auf der Deponie errichtet. Der letzte aktive Abschnitt der Blocklanddeponie wird voraussichtlich 2030 stillgelegt.
Zur Blocklanddeponie gehört zum Schutz des Grundwassers eine technische Basisabdichtung (in den neuen Teilen) und ein hydraulisches Sicherungssystem (im Altteil). Das so gesammelte Abwasser wird abgeführt und behandelt. Die Deponie verfügt über ein Gassammelsystem und ein kleines Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Verwertung des anfallenden Deponiegases. Das BHKW produziert Strom und Wärme für Warmwasser und zum Heizen der Betriebsgebäude. Außerdem befinden sich auf der Blocklanddeponie drei Windenergieanlagen und eine Freiflächenphotovoltaikanlage.
Dr. Christian Vater
Leiter der Blocklanddeponie
Erneuerbare Energien
Im Jahr 2010 wurden auf zwei Hallen des Deponiebetriebs Photovoltaik-Dachanlagen installiert. Die Fläche beträgt insgesamt ca. 1.000 m2 bei einer Leistung von 67 kWp. Im Jahr 2012 kam auf ca. 1 ha der Südböschung des Deponiealtteils eine Photovoltaik-Freiflächenanlage hinzu. Diese Anlage hat eine Leistung von ca. 840 kWp. Die Gesamtstromproduktion aller Photovoltaikanlagen auf dem Deponiegelände beträgt ca. 850.000 kWh pro Jahr. Dies entspricht dem Stromverbrauch von ca. 300 Einfamilienhäusern, wobei ein Stromverbrauch von ca. 2.800 kWh/a unterstellt ist. Die Photovoltaikanlagen sparen bei einer durchschnittlichen spezifischen CO2-Emission von 756 gCO2/kWh im Jahr ca. 650 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Die Blocklanddeponie leistet damit einen beachtlichen Beitrag zur Energiewende.
Windenergie wird auf der Blocklanddeponie seit dem Jahr 2010 zur Stromproduktion genutzt. Der Windpark umfasst insgesamt vier Windräder mit einer Nabenhöhe von 100 m und Rotorkreisdurchmessern von 92 bzw. 82 m. Zwei der Windräder stehen direkt auf dem Deponiekörper. Die elektrische Leistung beträgt 4 x 2 MW womit pro Jahr durchschnittlich ca. 18.800 MWh Strom produziert werden. Die Aufstellflächen für die Windräder sind an einen privaten Betreiber verpachtet.
Dr. Christian Vater
Leiter der Blocklanddeponie