Im Laufe des Tages bewegt sich der Mond entlang seines Tagbogens und erreicht dabei im Süden seine größte Höhe – dies nennt man seine obere Kulmination.
Nur wenn der Mond sich bei größter südlicher Breite befindet (am Tag der Großen Südlichen Mondwende), ist diese Passage durch die Stelen in südlicher Richtung sichtbar: In der Antares-Stele (unter dem Horizont), der Stele für Fomalhaut, den Doppel-Stelen im Süden, der Stele für den Ptolemaeus Sternhaufen und der für die Große Südliche Mondwende. In den Stelen für die Wintersonnenwende ist der Mond bereits wieder unter dem Horizont. Der Mond ist durch Löcher in den Stelen als Halbmond dargestellt, wenn er oberhalb des Horizontes steht. Befindet er sich unterhalb, so ist nur ein halber Kreisring zu sehen. Am 22.6.2005 fand die erste südlichste Stellung des Vollmondes in diesem Jahrtausend statt. Am 22.6.2024 wird sich der Tagbogen des Vollmondes erneut genau durch die Öffnungen in den Stelen beobachten lassen. Anschließend bietet sich diese Chance erst wieder im Jahr 2043. Das astronomische Schauspiel wiederholt sich also etwa alle 19 Jahre.
Am 22.6.2024 war Vollmond nahe der Großen Südlichen Mondwende. Alle waren gespannt, ob sich der Tagbogen des Vollmondes genau durch die Öffnungen in den Stelen beobachten ließe. Das Bremer Wetter ließ leider keine Beobachtung zu. Allerdings war die Sicht am 18.7.2024 fast perfekt:
Der Tagbogen des Sterns Pollux kann mit Hilfe der Löcher in den folgenden sechs Stelen nachvollzogen werden: Sommersonnenwende Süd und Nord, Große Nördliche Mondwende, Nord-Stele und Pollux-Stele (die letzten drei Löcher liegen unter dem Horizont), und dem angesetzten Sternzeiger an der Aldebaran-Stele. Sterne oberhalb des Horizontes sind als Vollkreis in den Stelen zu sehen. Befindet sich ein Stern unterhalb des Horizontes, so ist nur die untere Hälfte des Kreises dargestellt.
Die Zeiten für die Passagen des Stern Pollux hinter den Öffnungen werden für den aktuellen Tag berechnet – bitte im Querformat ansehen.
Die Löcher in der Nord-Stele markieren die untere Kulmination von einigen Sterne und dem Andromeda-Nebel M31. Von unten nach oben (unter dem Horizont): Pollux und Castor, (über dem Horizont): Wega, M31, Deneb im Schwan und Capella im Fuhrmann.
Untere Kulmination von Capella Am 3.7.2023 hatte der Mond bereits große südliche Breite und wir wollten abschätzen, ob er durch die Löcher in den Stelen sichtbar sein würde. Leider war der Himmel im Süden völlig wolkenverhangen, aber der Blick nach Norden zeigte Capella gerade bei der unteren Kulmination in der Nord-Stele.
Foto: Marlon Mehrstedt, Olbers-Planetarium
Die Zeiten für die unteren Kulminationen der Sterne und des Andromedanebels hinter den Öffnungen werden für den aktuellen Tag berechnet – bitte im Querformat ansehen.
Der Stachel des Skorpions bleibt im Süden gerade unter dem Horizont – er ist etwas kleiner als in Realität dargestellt, damit seine charakteristische Form zu erkennen ist.
Wenn Sie die Bewegung der Himmelsobjekte besser verstehen wollen, besuchen Sie gerne folgende Veranstaltungen im Olbers-Planetarium: – Der aktuelle Sternenhimmel – Der aktuelle Sternenhimmel
Zenit-Sterne
Welcher Stern geht in Metalhenge genau durch den Zenit? Der Stern kappa Cygni (rechte Flügelspitze vom Schwan) passiert den Zenit sehr nah: 89°42‘44‘‘, z.B. jedes Jahr am 6.7. gegen 01:45 Uhr, oder am 5.8. gegen 23:45 Uhr, oder am 5.9. gegen 21:40 Uhr, die Abweichung beträgt nur 1/3 Fingerbreite.
An dem Antipoden von Bremen, der im Südpazifik liegt, geht der Stern Canopus (hellster Stern im Schiffskiel, zweithellster Stern nach Sirius) dort fast durch den Zenit. Von Bremen aus gesehen wäre das der Nadir (Fußpunkt an der Himmelskugel): 89°35‘18‘‘ am 3.7. gegen 01:00 Uhr oder am 2.8. gegen 23:00 Uhr (in jedem Jahr).
Die Passagezeiten für kappa Cygni und Canopus werden tagesaktuell berechnet.